Selbstverständlich stand während unserer Reise durch Kanadas Westen auch das Dosensuchen auf dem Programm. Bei der Vorbereitung und Planung habe ich diverse pocket queries mit allerhand Tradis vom vermeintlichen Zielgebiet erstellen lassen und eine GSAK Datenbank im Netbook befüllt. Dort dürften so an die 8000 Geocaches geschlummert haben. Immer wenn wir an einem Camp ankamen, wurden die umliegenden Caches in das Garmin geladen und wenn sich die Gelegenheit ergab, machten wir uns auf die Suche.

Für das Garmin haben wir uns kurz vor Abflug eine routingfähige OSM-Karte erstellen lassen. Die Details der Karte waren völlig ausreichend für unsere Belange.

Natürlich kann man jetzt nach ein paar gefundenen Traditionals nicht von einer profunden Sicht auf das Geocaching in Kanada sprechen. Trotzdem möchte ich meine Eindrücke kurz schildern.

Im Grunde ähnelt das Geocaching in Kanada dem in Deutschland. Es gibt eine bunte Mixtur an Dosen aller Sorten und Schwierigkeitsgrade. Und es gibt einen ähnlich hohen Anteil an Mikrodosen. Sogar einen Trend zum Parkplatzbedosen konnten wir feststellen. Da das Garmin quasi permant mitlief, konnte man an vielen Parkplätzen einen Tradi sehen. Man konnte allerdings auch sehen, dass es sich meist um Mikros handelte, für die wir dann nicht angehalten haben.

Es gibt auch den einen oder anderen T5-er. Da die Kanadier wassersportverrückt sind, liegt es nahe, die Dosen auf irgendwelchen Inseln zu verstecken. Oder natürlich hoch auf den Bergen. Leider bin ich nicht dazu gekommen, eines der luftigeren Verstecke zu besuchen. Dafür konnte ich einen leicht verdienten 5/5-er erschwimmen.

Angenehm sind die Geocaches in den Provincial Parks. Meist in schönes Landschaft gelegen, bieten diese Dosen eine Gelegenheit, eine Wanderung mit ein wenig Sucherei zu verbinden. Hier finden sich dann auch seltener Mikros, sondern ordentlich grosse Dosen in Form von Munitionskisten oder den allseits bekannten Lock&Lock’s.

In den grossen Nationalparks sieht die Sache dann schon wieder anders aus. Die Dosendichte nimmt rapide ab – aber halt nicht auf null. Und das ist das Bemerkenswerte. Es gibt eine offizielle Guideline der Parkverwaltung in Kanada, wie man mit dem Geocaching umgeht. Und die Lösung heisst nicht, Geocaching zu verbieten, sondern Regeln festzulegen. Diese Regeln schreiben zum Beispiel vor, dass ein Cache keine Trade Item beherbergen soll, um keine Tiere anzulocken. Dies wird auch meist im Listing erwähnt. Mit einer solchen Einschränkung kann ich leben. Dumm nur, wenn man noch Coins in der Tasche hat und diese auf Reise schicken will.

Die Kanadier gehen wohl auch entspannter mit ihrem Hobby um. Bei Banff wurde uns ein Tradi angezeigt, der sich als Mystery entpuppte und man erst über das Gelände laufen und Informationen zusammen tragen musste. Kein Problem. In den Logs beschwert sich niemand darüber und weit und breit ist kein Blockwart zu sehen. So kann es also auch gehen. Interessante Randnotiz, die auch zum Thema Geacaching in Kanada gehört: Die Strasse zum Cache war wohl schon einmal in der Vergangenheit gesperrt – wegen Pumas in der Gegend.