Auch in diesem Jahr liessen wir es uns nicht nehmen, dem Caravan Salon in Düsseldorf einen Besuch abzustatten. Als eingefleischter Zelt-Liebhaber, der sich wohl so schnell kein rollendes Wohnzimmer hinters Auto hängen wird, dachte ich wirklich, recht schnell durch die Hallen zu kommen. Doch weit gefehlt – es wurde ein (fast) tagesfüllender Ausflug, an dem es mit der Zeit am Ende ein wenig knapp wurde.

Nächstes Jahr werden wir uns wohl noch mehr Zeit nehmen müssen.

 

Der Nachwuchs beim Testen

Ein Grund, sich den Besuch der Caravan bis zum Ende der Woche aufzusparen ist sicherlich die Zusatzmesse TourNatur, die schon seit einigen Jahren zum festen Bestandteil des Caravan Salons geworden ist.

Die TourNatur war auch unser erstes Ziel bei unserem Besuch. Aufgrund der Tatsache, dass letzter Messetag war, gab ich mich bezüglich der Verkaufsstände der TourNatur keinen Illusionen hin – und ich wurde nicht überrascht. Die Verkaufshalle bot Grabbeltisch-Atmo vom Feinsten, es war voll und eng. Trotzdem kann man sicherlich das eine oder andere Schnäppchen machen. So hat die beste Ehefrau der Welt (nämlich meine!) jetzt eine neue Softshell-Jacke. An der Kasse wurde ich gefragt, ob ich denn keine Jacke bräuchte. „Was soll ich denn mit drei Softshells? Und ausserdem hält der Kram ja so lange!“.

Ein kurzes Augenzucken überfiel mich, als ich das Zelt meiner schlafslosen Nächte – ein TNF VE25 – wieder mal zum Messepreis angepriesen sah.

Wesentlich ruhiger ging es in der Halle 2 der TourNatur zu. Hier präsentieren sich die verschiedensten Länder und Regionen und preisen ihre Vorzüge als Reiseziel an. Im Fokus stehen hier natürlich naturverbundene Aktivitäten wie Wandern, Radfahren, Campen und Paddeln. In diesem Teil der Messe haben wir uns viele Anregungen geholt und sind zum Teil auch an vergangene Reisen und Touren erinnert worden. Die Wutachschlucht hat offensichtlich bei meiner besseren Hälfte keinen bleibenden Eindruck hinterlassen – da müssen wir wohl noch einmal hin. Für die Nahziele eines Niederrheiners Bergisches Land, Sauerland und Eifel haben wir uns ein paar Informationen besorgt.

Und unsere Idee, mal im Winter zum Weihnachtsmann nach Nord-Finnland zu fahren ist mit ein paar Ideen untermauert worden.

Der Jüngste will zum Paddeln auf die Saale, der Ältere nach Zypern, Mama noch mal in den Harz, Papa in die Eifel und alle zusammen nach Kroatien. So war für jeden etwas zu entdecken.

Dann startete der Rundgang über den Caravan Salon. Wenn der Nachwuchs gekonnt hätte, wie er gewollt hätte, wären wir immer noch nicht durch. Jedes Wohnmobil wurde von den Zwergen inspiziert. Dabei ist für uns klar, dass wir nicht zur Zielgruppe dieser Angebote zählen – jedenfalls noch nicht.

Interessant wurde es schon mal in der Halle der Automobilhersteller. Am Stand von Volkswagen stand ein Expeditions-Amarok. Aber diese Episode ist mir einen extra Blog-Beitrag wert.

Und so kämpften wir uns langsam durch die Unmengen an Wohnwagen und Wohnmobilen, von günstig bis teuer, von einfach bis plüschig. Irgendwann wurden die Räder der Fahrzeuge deutlich grösser – genau wie die Zahlen auf den Preisschildern. Wir waren bei den Expeditions- und Fernreisemobilen angelangt. In diesem Teil der Messe finden auch Dia- und Filmvorträge statt. Antje und die Kinder verschwanden hinter dem schwarzen Vorhang und lauschten einem Vortrag über eine Reise nach Asien. Den Vortragenden kannte ich schon von einer früheren Messe, die Bilder sind toll und er kann gut erzählen.

In selbiger Halle stellen die Spezialisten für Pickup-Aufbauten aus. Während im letzten Jahr lediglich ein Prototyp einer Aufsatzkabine für den VW Amarok gezeigt wurde, hatten die beiden Anbieter Bimobil und Tischer dieses Jahr mehrere Amaroks zu zeigen. Und das jeweils mit entsprechenden Wohnkabinen. Die Konzepte sind interessant. Bei dem einen verbleibt die Ladefläche, während sie bei dem anderen vor der Kabinenmontage entfernt wird. Zu klein sind sie meines Erachtens für vier Personen alle. Aber das liegt an den Basisfahrzeugen und weniger an den Kabinen.

 

Aufsatzkabine von Bimobil

Nebenan stellt Tom’s Fahrzeugtechnik aus. Ein Traum! Ich müsste nur mal im Lotto gewinnen…

In einer anderen Halle waren die Dachzelte ausgestellt. Nun kommen wir dem Kern der Sache doch näher. Anbieter gibt es viele. Doch die Frage ist, ob das gewünschte Dachzelt den Anforderungen der geplanten Reisen entspricht. Ein Dachzelt für die südlichen Regionen Afrikas mag für Skandinavien nur die zweitbeste Wahl sein. Da muss ich wohl noch ein wenig investigieren. Einen guten Eindruck machen die Zelte von Autocamp.  Aber auch das Dachzelt von Dachzelt24 – obwohl nicht mit eigenem Stand vertreten – gefällt mir.

Ein Konzept, welches mir nicht aus dem Kopf gehen will, ist der Allrad-Trailer mit Zelt. Hier gibt es zum Beispiel den Offroader von 3Dog Camping. Hier wurde mir die Möglichkeit eines Tests offeriert, die ich sicherlich nicht ausschlagen werde.

Vermisst habe ich auf der Messe die Anbieter von Allrad Zubehör. Es mag aber auch sein, dass ich die Stände einfach übersehen habe.

Was bleibt, ist ein ingesamt positiver Eindruck von der Messe. Ohne tief in die Zahlen zu schauen, sagt mir mein Bauchgefühl, dass es sich um einen gesunden Markt handelt. Auch angesichts der Preise, die verlangt und auch bezahlt werden.

Das nächste Mal werden wir wohl einen Ganztagesausflug einplanen. Den Zwergen haben nämlich unter anderem die Vorträge sehr gut gefallen. Mir soll es recht sein!