Inspiriert durch meine Touren in jüngster Vergangenheit und eine kleine Demonstration eines Survival-Spezis auf dem Abenteuercamp, habe ich mich mal mit dem Thema Zunder für unterwegs beschäftigt. Ein kleines Feuer oder einfach das Heissgetränk vom Hoboofen sind halt die kleinen Highlights einer solchen Tour.
Natürlich kann man sich auf die Suche nach natürlichem Zunder begeben. Die einschlägige Literatur oder auch das Internet ist voll mit Tipps, welches Material sich am besten eignet, um ein Feuer zu entfachen. Aber mal ehrlich, wenn ich mit kalten Fingern vom Bach komme, habe ich keine Lust, mich auf die Suche nach Birkenrinde oder ähnlichem zu begeben. Da muss dann ruckzuck die Flamme in den Hobo! Natürlich geht auch der Gaskocher, aber hey, der Bushcraftstyle ist allemal romantischer!
Ich habe mich mal der Idee mit den Wattepads angenommen. Diese Zunder sind einfach herzustellen und funktionieren richtig gut.
Man benötigt handelsübliche Wattepads, Paraffin, ein Behälter zum Schmelzen des Paraffins, einen Kocher, eine Pinzette und eine Unterlage, auf der die Pads aushärten können. In meinem Fall habe ich vier Teelichter vom Docht befreit und in einer alten Konservendose zum Schmelzen gebracht. Die seltsame Konstruktion auf dem Bild unten rührt schlichtweg daher, dass ich keinen kompatiblen Kocher zur Dosengröße habe und mir mit einer Dose Brennpaste und den Eimerchen ausgeholfen habe.
Wenn das Paraffin geschmolzen ist, werden die Wattepads mit der Pinzette in das flüssige Wachs getaucht, bis sie sich schön vollgesogen haben. Zum Aushärten kommen diese anschliessend auf die Unterlage. Das kann ein Stück Pappe oder ähnliches sein. Die vier Teelichter haben bei mir für 9 Zunder gereicht.
Das war es auch schon. Nach dem Aushärten sind die Zunder einsatzbereit. Wichtig ist, dass man die Pads vor der Benutzung ein wenig aufdröselt und zum Beispiel bis zur Hälfte auseinander zieht. In diese Öffnung schlägt man mit dem Feuerstahl die Funken. Bei meinem Versuch stand der Zunder nach dem zweiten Versuch bereits in Flammen und brannte für mehrere Minuten. Das sollte ausreichen, um ein Feuer zu entfachen.
Nur wenig später loderte ein kleines Feuerchen im Terrassenofen.