Die meisten Menschen denken bei Mahlzeiten beim Zelten sicherlich an alle möglichen Variationen von Nudeln mit undefinierbaren roten oder hellen Soßen. Haben wir ja auch schon zur Genüge in uns reingeschaufelt. Doch es geht auch anders! Und zwar mit dem Dutch Oven.
Hierbei handelt es sich um einen gusseiseren Topf, der mit einem ebensolchen Deckel dicht verschlossen werden kann. Der Name kommt wohl von der Herstellungsmethode, die im 16. Jahrhundert in den Niederlanden entwickelt wurde und zu damaliger Zeit am fortschrittlichsten war. Eine schöne und umfangreiche Beschreibung der Historie findet sich beim Grillsportverein.
Das erste Mal kamen wir mit einem Dutch Oven bei unserer ersten Australienreise in Berührung, wussten da allerdings noch nicht über die Vorzüge und haben vorrangig auf offenem Feuer mit dem Gusseisenmonstrum gekocht. Allerdings haben wir uns damals ein Outback Cooking Buch gekauft und so saß der Dutch Oven Virus bereits in mir.
Genug des Vorgeplänkels! Her mit den Fakten!
Man kann alles mögliche in dem Dutch Oven machen, angefangen vom Brot, über Gulasch, Sauerbraten bis hin zum leckeren Nachtisch. Der Fantasie sind da keine Grenzen gesetzt. Durch das Gusseisen wird die Hitze gleichmässig an die Speisen im Inneren abgegeben, wodurch ein recht schonender Garprozeß gewährleistet wird. Durch den dichtsitzenden Deckel verbleibt auch die Flüssigkeit im Topf. Apropos Deckel. Diesen kann man umgedreht auch als Pfanne verwenden und Fleisch zum Beispiel anbraten.
Traditionell kommt der Dutch Oven in die Glut einer Feuerstelle, wo ihm dann genügend Zeit gegeben wird, um vor sich hin zu blubbern. Die Temperatur lässt sich allerdings einfacher kontrollieren, indem man herkömmliche Grillbricketts verwendet. Wichtig ist hier vor allem, dass die Hitze gut verteilt wird. Grundsätzlich gilt, dass die meiste Hitze von oben kommen sollte und mit Unterhitze sparsam umgegangen wird. Soll heissen, nur ein paar Brekkies unter den Topf (der praktischerweise auf Füssen steht) und den Rest oben auf den Deckel. Je nach Gericht hat man nun bis zu mehreren Stunden Zeit, in denen sich der Dutch Oven um das Essen kümmert. In dieser Zeit kann man zum Beispiel einen schönen Cache suchen und wird bei Rückkehr am Camp mit einem leckeren Essen belohnt.
Wie sieht das konkret aus? Vergangenes Wochenende sollte es mal wieder etwas aus dem Dutch Oven. Zugegeben, das Gericht stellt jetzt keine besondere Herausforderung dar. Es geht aber schnell, die Zutaten sind fix beisammen und somit auch für den Campingplatz geeignet.
Zuerst also die Breckies zum Glühen bringen:
Dann das Hähnchenfleisch anbraten.
Dann Kartoffeln, Zwiebeln und frische Pilze hinzu.
Und zu guter Letzt noch ein wenig Gemüse.
Und dann geht es los. Ein paar Kohlen unten drunter und jeden Menge auf den Deckel.
Dieses Gericht braucht nicht so lange zu blubbern. Nach ca. 20 Minuten habe ich noch passierte Tomaten hinzugegeben und etwas nachgewürtzt. Und nach weiteren 20 Minuten kommt der Deckel runter, ein wenig Creme Fraiche hinein und der Topf auf den Tisch.
Lecker! Nach weiteren 20 Minuten war der Topf leer…