Auch wenn man bei mir im Blog eine deutliche Affinität zu den Bergen und alpinen Sportarten spüren kann, schlägt mein Herz im Grunde für den Norden. Als in Mecklenburg-Vorpommern Aufgewachsener fühle ich mich immer noch dort zuhause, auch wenn die Besuche dort nicht so häufig sind, wie ich es mir wünschen würde.
Ganz besonders wohl fühle ich mich auf der Insel Rügen, wo mir die grandiose Landschaft mit einem Hauch maritimen Flair am besten gefällt. Und ich spreche nicht von Rügen im Sommer, wenn sich Heerscharen an Urlaubern über die Insel wälzen und sich der Duft von Sonnenmilch in die salzhaltige Luft mischt. Nein, ich finde die Insel im Herbst und im Winter am schönsten.
Hier möchte ich Euch fünf Tipps ans Herz legen, was man als Outdoorer auf Deutschlands grösster Insel unternehmen kann.
- Wandern oder Joggen in der Granitz. Das Waldgebiet zwischen Binz und Sellin ist für mich einer der schönsten Wälder, die ich kenne. Dazu trägt sicher bei, dass es sich um ein 982 ha großes Naturschutzgebiet handelt. Lohnenswert sind die Wanderungen über den Hochuferweg oder vorbei am mystischen Schwarzen See. Orientierungspunkte haben vielversprechende Namen wie Kreuzeiche oder auch das Grab des Finnischen Kriegers. Wie die Erosion an der Steilküste nagt, erkennt man an dem Ort, wo einst die Waldhalle stand. Hier habe ich noch als Kind Kuchen verputzt, wo heute nur noch Mauerreste Zeugnis ablegen. Irgendwann werden auch diese Reste die Steilküste hinabstürzen.
- Ein Besuch im Jagschloß Granitz. Das Jagdschloß ist eine der großen Attraktionen der Insel Rügen. Von Fürst Malte zu Putbus Mitte des 18. Jahrhunderts auf dem Tempelberg erbaut, stellt es heute eine weithin sichtbare Landmarke dar. Die Besichtigung des Jagdschlosses lohnt sich allemal, aber das eigentliche Highlight ist in meinen Augen der Turm. Über 154 gusseiserne Stufen gelangt man auf der freitragenden Wendeltreppe auf die Aussichtsplattform. Diese Treppe hat schon einigen Besuchern den kalten Angstschweiss auf die Stirn getrieben. Von oben hat man einen phantastischen Blick über die Gegend.
- Eine Fahrt mit dem Rasenden Roland. Keine Angst, der Name ist hier nicht Programm. Mit maximal 30 Kilometern in der Stunde tuckern die Züge der Rügenschen Kleinbahn unter Dampf über die Insel. Das Pfeifen der Lokomotiven ist weithin zu hören. Mittlerweile wird nur noch die Strecke von Göhren nach Putbus bedient, während früher das Streckennetz deutlich größer war. Mein Lieblingsplatz ist bei einer Fahrt auf der Plattform der Wagen. Draussen kann man sich den Wind oder eben den Dampf der Lok um die Nase wehen lassen.
- Rad fahren auf der Insel. Mittlerweile gibt es ein gut ausgebautes Netz an Radwegen über die Insel Rügen. Und noch immer wird es erweitert. Im Gegensatz zu früher ist das Radfahren auf der Insel somit kein lebensgefährliches Unterfangen mehr. Die Busse führen in der Saison spezielle Radanhänger mit, um Radfahrer nebst Rad zu transportieren. Denn eines ist vielen nicht bewusst – Rügen ist durchaus hügelig und man kann den einen oder anderen Höhenmeter an der Ostsee absolvieren.
- Fisch essen. Gerade gestern hatte ich wieder sehr, sehr leckere Scholle auf dem Teller. Mein neuester Tipp: die Ferienpension und Gaststätte Seeblick in Neuensien. Mit einem traumhaften Blick von der Terrasse wartet das Lokal auf und bietet neben dem erwähnten Fisch auch selbstgebackenen Kuchen. Den Genuß wissen auch andere zu schätzen. Eine Reservierung ist daher sehr zu empfehlen.
Das waren jetzt nur Tipps im südöstlichen Teil Rügens. Die Insel hat sehr viel mehr zu bieten, was viele der zahlreichen Besucher sicher bestätigen werden. Und wie gesagt, erspart Euch Stress und besucht Rügen im Herbst.
Und wenn Ihr dennoch zum Baden dorthin fahren wollt, könnte ich Euch noch einen Tipp zu meinem Lieblingsstrand geben…