Während des Studiums, 1996 um präzise zu sein, bereisten wir zu zweit Zimbabwe. Wir hatten einen groben Plan im Kopf, der lediglich von den gebuchten Flügen von und nach Johannisburg zeitlich begrenzt war. Ansonsten wollten wir in den vier Wochen viel sehen, viel erleben und natürlich das eine oder andere Abenteuer erleben.
Für den Besuch des Hwange National Parks hatten wir uns einen Mietwagen genommen. Irgend so einen Toyota – einen Corolla vermute ich. Im Nationalpark bedeutete der Wagen Flexibilität, denn wir wollten uns nicht dem Regime von geführten Touren unterwerfen.
In einer abgelegenen Ecke passierte es dann – beim Wenden fuhren wir uns im lockeren Sand eines trockenen Flußbettes fest. Und das ausgerechnet im ausgewiesenen Löwengebiet. Nun weist der gemeine Corolla-Mietwagen keine umfangreiche Bergeausrüstung auf, so dass wir schliesslich mit einer alten Wurzel zur Tat schritten. Und das in angemessener Arbeitsteilung. Einer gräbt und der andere hält nach Löwen Ausschau.
Wir merkten bald, dass wir uns hier in einer nur selten besuchten Ecke des Nationalparks befanden. Kein Geländewagen kam vorbei, um uns mal eben aus dem Sand zu ziehen. Keine Ahnung, wie lange die Aktion gedauert hat. Eine Stunde, zwei? Wahrscheinlich irgendwo dazwischen. Doch schliesslich haben wir uns frei gekämpft. Ohne Löwen.
Wahrscheinlich zeigte sich bei mir hier schon eine gewisse Tendenz zum Offroad fahren.
Wo wir gerade beim Thema sind… Ein paar Tage später – wir waren mittlerweile nach Kariba am gleichnamigen Staudamm weitergezogen, haben wir eine Overnight Safari gebucht. Mein Tagebuch erzählt von wilden Ausfahrten mit dem Geländewagen an die ich mich nicht so recht zu erinnern vermag. An die Löwen schon. Es waren die einzigen, die wir in den vier Wochen zu Gesicht bekommen sollten.
Was mir in Erinnerung geblieben ist, ist der Paddelausflug auf dem Zambezi unterhalb des Staudammes. Wir waren nunmehr nur noch zwei Gäste und es sollte in Kanus auf den Fluß gehen. Bei der Einweisung hieß es dann „Don’t worry“, aber wenn wir kentern, bleibt auf jeden Fall beim Boot. Hier sind überall Krokodile. Aber gefährlicher als die Crocs sind die Hippos, die Flusspferde. Regelmässig standen die Guides im Boot auf, hielten Ausschau und versuchten durch Klopfen mit dem Paddel die Hippos zum Auftauchen zu bewegen.
Und wir haben viele Hippos gesehen. Aber alle liessen sich von uns nicht stören. Durch die lautlose Fortbewegung mit dem Kanu scheuchte man auch das eine oder andere Krokodil auf, welches dann kurz vor dem Boot ins Wasser flüchtete. Spannend war die Fahrt also durchaus.
Für die Nacht landeten wir an einer Insel an. Die Schlafplätze bestanden aus einer Matte, einem Schlafsack und einem Moskitonetz, welches durch das Paddeln in der Höhe gehalten wurde. Und hier diente das Moskitonetz nicht mal so sehr als Schutz gegen – nun ja – Moskitos, sondern eher gegen Hyänen. Durch das Moskitonetz erschienen wir größer als wir waren und in der Theorie sollte dies die Biester abschrecken.
Ich kann nicht behaupten, tief und fest geschlafen zu haben. Dafür war der Morgen durch den phantastischen Sonnenaufgang einfach nur traumhaft.
Die Tour ging dann mit dem Motorboot weiter und wir beendeten den Tag auf dem Campingplatz in Kariba. Einem Ort, der für den Bau des Staudammes mitten in der Wildnis erschaffen wurde. Dies führte dann auch dazu, dass hier nicht die wilden Tiere eingezäunt wurden, sondern der Campingplatz. Mit einem Elektrozaun.
Der Trip nach Zimbabwe würde noch die eine oder andere Geschichte hergeben, aber das hebe ich mir für später auf.