Das letzte mal, dass ich auf einer Hängematte gelegen habe, dürfte in den Anfängen meiner Outdoor-„Karriere“ gewesen sein. Ich hatte mir ein einfaches Modell besorgt, welches entfernt an ein Fischernetz erinnerte. Hatte man darin Platz genommen, fühlte man sich auch wie ein Fisch im Netz. Kurzum – es hat keinen Spaß gemacht, in dem Ding zu liegen, geschweige denn zu schlafen.
Mittlerweile sind einige Jahre ins Land gezogen und immer öfter begegnet mir das Thema Hängematte auf Outdoor Touren. Sogar von eigenen Hängematten-Treffen hört und liest man bisweilen. Und eigentlich war ich für eine Wintertour nur auf der Suche nach einem neuen Biwaksack und blieb beim Outdoor-Dealer bei den Hängematten stehen.
Warum eigentlich nicht?
Ich entschied mich für ein Modell, bei dem man eine Isomatte einschieben kann, um von unten gegen Kälte geschützt zu sein. Zudem wies die Hängematte ein Moskitonetz auf, um auch die fliegenden Plagegeister fern zu halten. Wie es sich für einen Spontankauf gehört, hatte ich übersehen, dass die Befestigungsriemen im Paket fehlten, so dass diese noch flink nachbestellt werden mussten.
Ich gebe es ja zu – ich hatte so meine Bedenken. Nachts wälze ich mich schon mal gerne von einer Seite auf die andere und schlafe sowohl auf dem Rücken als auch auf dem Bauch. Alles Dinge, die ich mit einer Hängematte bisher für nicht vereinbar hielt. Auf besagter Tour hatte ich dann folgerichtig auch noch einen Biwaksack zur Not dabei, falls die Hängematte und ich doch keine Freunde werden würden.
Doch was soll ich sagen? Zu meiner großen Überraschung habe ich schon lange nicht mehr so entspannt in einem Biwak geschlafen! Die eingeschobene Isomatte verlieh der Hängematte genügend Stabilität, so dass auch Positionswechsel von links nach rechts problemlos möglich waren, ohne das Gefühl zu haben, gleich aus der Matte zu kippen. Ausreichend abgespannt ist auch das Durchhängen der Matte nicht wirklich störend.
Sicherlich habe ich in der Nacht das eine oder andere Mal die Schlafposition korrigiert – anfangs etwas zögerlich, später dann mit der Gewissheit, keine Eskimorolle mit der Matte hinzulegen. Das war alles kein Problem. Und wie gesagt, ich habe in kleinen Zelten und Sheltern, eng eingepfercht, schon schlechter geschlafen.
Die Matte hing in einem dieser Holz-Unterstände, wo ich die Riemen um die Balken schlingen konnte. Zudem lag ich im Trockenen – das mitgebrachte Tarp konnte also im Rucksack bleiben. Die Kombination aus Hängematte und Tarp probiere ich dann später einmal aus. In der Matte lag ich in meinem Winter-Dauenschlafsack, der mich schon durch einige kalte Nächte gebracht hat. Wie es der Zufall so will, veröffentlichte Dennis vom Outdoor-Blog ziemlich zeitgleich seine Argumentation, warum ein Quilt für die Hängematte besser geeignet wäre. Das müsste man eigentlich auch noch einmal probieren.
Der nette Verkäufer im grossen Outdoor-Geschäft meinte noch, ich könnte die Hängematte ja mal ausprobieren und im Zweifel zurückgeben. Aber ich glaube, ich gebe das Ding nicht mehr her.
Habt ihr schon mal das Übernachten in einer Hängematte probiert? Wie waren eure Erfahrungen?
Hallo René,
ich habe mit letztes Jahr eine Hängematte zugelegt und zweifle noch etwas ? Aber bin super neugierig und werde sie mal in einer lauen Nacht im Sommer ausprobieren – ein Tarp hab ich nämlich auch noch nicht, das mich im Winter/Frühjahr schützen könnte. Herrje, überhaupt ist immer zu wenig Ausrüstung vorhanden ?
Wünsche Dir weiterhin so gemütliche Draußennächte!
Lg Bianca
Hi René,
ich habe bisher noch nicht draußen übernachtet, zumindest nicht aus „Spaß“ auf einer Tour. Das letzte Mal schlief ich in der guten alten Dackelgarage und das war alles andere als bequem. Eine Hängematte stelle ich mir da deutlich bequemer vor, wobei auch ich Seiten- bzw. Bauchschläfer bin.
Ich finde den Gedanken jedenfalls sehr interessant und würde auch eher in einer Hängematte als einem Zelt / Tarp auf dem Boden schlafen wollen. Wie sieht es denn mit den Gewichtsunterschieden aus? Da ich ja eher Läufer als Hiker bin, spielt das Packmaß und Gewicht eine große Rolle.
Gruß
Sascha
@Sascha: Wie so oft heisst die Antwort: Es kommt darauf an. Das Modell, das ich hier benutzt habe wiegt gute 600 Gramm. Ich habe aber auch gesehen, dass es Modelle gibt, die bei etwa 120 Gramm liegen. Da kann man sich wahrscheinlich gemäß seinem Anwendungsfall gut austoben. Zum Laufen würde ich wahrscheinlich auch eher zu einem leichteren Modell greifen.
Beste Grüße
René
Hi René,
ich habe mal fast 2 Wochen auf einem Backpacking-Trip durch Nicaragua in einer Hängematte geschlafen und nach etwas Eingewöhnungszeit habe ich tatsächlich sehr gut darin geschlafen und mich ernsthaft damit auseinandergesetzt auch zu Hause ab und an darin zu schlafen :D.
Beste Grüße,
Jan
Hallo Renè! Ich finde eine Hängematte ungemein praktisch, weil es in Waldlandschaften überall gute Plätze gibt. Selbst über einem Bach z.B. Ich habe mal in Varna nach nächtlicher Ankunft direkt an der Meerespromenade geschlafen – über einer steilen Böschung im Gebüsch, wo niemand einen Schläfer vermutet hätte. Sowie es kälter wird, ist eine Isomatte auch in der Hängematte unverzichtbar. Ansonsten ist das leichte Schaukeln sehr angenehm, wenn man sich erstmal etwas dran gewöhnt hat. Und mit Tarp drüber geht auch super. Wenn wir früher im Pannonia-Expreß 2 Tage im Sitzwagen nach Bulgarien gefahren sind, haben wir die Hängematte manchmal quer durchs Abteil aufgespannt.
Solche Schutzhütten im Wald sind auch gute Boofplätze mit der Hängematte. Glaube kaum, daß die Konstrukteure daran bei der Planung gedacht haben ;-)
Grüße! Bernd
Hängematten sind der beste Biwak-Ort. ;)