Als langjähriger Nutzer von GPS Geräten habe ich natürlich auch die Entwicklung des Kartenmaterials verfolgt. Während eines der ersten Einsätze beim Geocaching in den Bergen wurde mir der Vorteil von topographischen Karten auf den Geräten schlagartig bewusst, als ich in Sichtweite vom Cache, aber eben auch vor einer tiefen Schlucht stand. Zum Glück hatte ich damals eine Papierkarte am Mann, so dass dem Fund der Dose, ausser einem Umweg, nichts im Weg stand. Das muss so im Jahr 2007 gewesen sein. Kurze Zeit später hatte ich die Garmin Topo-Karte für Deutschland auf dem Gerät.
Seitdem hat sich viel verändert und man muss nicht mehr unbedingt die zugegeben teuren Garmin Topo-Karten erwerben.
Open Street Map als Alternative
Seit einiger Zeit benutze ich fast ausschliesslich Karten, die auf dem Open Street Map Projekt basieren. Heutzutage muss man sich auch nicht mehr damit beschäftigen, die Karten selbst zu kompilieren. Das war mir immer zu umständlich. Schon früh gab es Anbieter im Netz, die – auch personalisiert – das Kompilieren übernommen und Garmin kompatible Karten zum Download angeboten haben. Bei mir kommen die Karten von Freizeitkarte-osm.de zum Einsatz. Hier kann man einzelne Länder oder aber Regionen auswählen und anschliessend die Karte als image direkt für das Gerät oder als Installationsdatei für Garmin BaseCamp herunterladen. Die Karte für den gesamten Alpenraum ist zum Beispiel ca. 1,8 GB groß und passt somit auf eine MicroSD Karte. Die Alpen in der Hosentasche sozusagen.
Für den normalen Einsatz sind die Informationen in den OSM Karten mittlerweile mehr als ausreichend und es gibt für mich keinen Grund mehr, in eine topographische Karte viel Geld zu investieren.
Und doch habe ich die Garmin Alpenvereinskarten V3 gekauft
Es gibt eine Ausnahme. Die Garmin Alpenvereinskarten habe ich mir dennoch zugelegt. Im hochalpinen Bereich ist mir der Informationsgehalt der Rasterkarten des Alpenvereins lieber, als der der OSM Karten. Gerade die Darstellung der Umgebung und der Geländeformationen sind auf den Alpenvereinskarten wesentlich detaillierter und helfen bei der Orientierung vor Ort.
Doch nicht nur im GPS Gerät können die Karten genutzt werden. Auch bei der Planung am heimischen PC können die Karten zum Einsatz kommen. Per GPS Gerät bzw. Kartenleser kann man per Garmin BaseCamp auf die Karten zugreifen und die Routen planen. Schade nur, dass das Kartenmaterial nicht auf dem Rechner übertragen werden kann.
Aber nicht allein die topographischen Informationen waren es, die mich die Karte kaufen liessen. Auf der Speicherkarten sind ca. 49.000 alpine Points of Interest abgelegt sowie Informationen zu rund 600 Alpenvereinshütten inklusive Bildern, Öffnungszeiten und Kontaktangaben. Für Skitourengeher sind die rund 2.400 Aufstiegsverläufe sicherlich auch nicht uninteressant.
Die Garmin Alpenvereinskarten im Überblick
Vorteile:
- 75 DAV und OEAV Karten der Ostalpen im Maßstab 1:25000 bzw. 1:50000
- ca. 49.000 points of interest die den Bergsteiger interessieren könnten
- ca. 600 DAV Hütten mit hilfreichen Informationen
- ca. 2400 Skitourenverläufe
- keine Aktivierung nötig – Lieferung per MikroSD Karte – ab ins Gerät und los
- Verwendung in Garmin BaseCamp
Nachteile:
- Karten können nicht auf den Rechner übertragen werden, zur Planung in BaseCamp muss das GPS oder die Karte per Kartenleser mit dem PC verbunden sein
- Rasterkarten sind etwas gewöhnungsbedürftig am GPS Gerät
- Hoher Preis (129€ für Nichtmitglieder, 99€ für Alpenvereinsmitglieder)
So sehr, wie ich die Openstreetmap Karten zu schätzen gelernt habe, aber in alpinem Gelände fühle ich mich mit den detailreicheren Karten des Alpenvereins wohler. Des weiteren runden die vielen Zusatzinformationen das Paket durchaus ab, so dass die Garmin Alpenvereinskarten trotz des vergleichsweise hohen Preises durchaus eine attraktive Investition in alpines Kartenmaterial sind.
[Hinweis: Die Garmin Alpenvereinskarten sind von mir regulär als Mitglied des deutschen Alpenvereins erworben worden.]
Kleiner Tipp am Rande:
Wenn du dir die Ständige Installation/Deinstallation der Freizeitkarten-Versionen sparen möchtest:
Du kannst auch einfach die GMAP-Version runterladen (Apple Mac OS X), entpacken, und den .gmap-Ordner nach AppDataRoamingGarminMaps legen.
Das spart einiges an Zeit.
http://i.gyazo.com/ee0f36be8a1e54d87c36c6cc5c1721c3.png
Was Du über die Garmin – Karte(n) schreibst kann ich absolut bestätigen. Gerade im alpinen Bereich ist die Qualität der Garmin – Karten um einiges besser als alle OSM – Karten die ich bisher ausprobiert habe. Ich bin meist in den Westalpen unterwegs und habe auf dem GPSMap 62s oft die Topo Schweiz V4 Pro drauf. Elend teuer – aber auch jeden Cent ( Rappen… ) wert ! Gerade die Kombination aus Vektor- und Rasterkarte vermisse ich zB bei der Topo Deutschland V7 ! Na ja, die Hoffnung stirbt zuletzt, vielleicht wird ja mal nachgebessert…
Btw, toller Blog habt Ihr ! Ich höre auch die Podcasts immer gerne – wäre mal wieder an der zeit für neues Material… ;)
LG, Marco
@Eastpack1984 Danke für den Tipp! Das schaue ich mir in der Tat einmal an, auch wenn ich bisher maximal einmal im Jahr neues Kartenmaterial heruntergeladen habe.
@Marco Danke für Dein Feedback. Neue Podcasts wird es nach dem Sommer geben. Die letzte Folge habe ich leider einstampfen müssen, aber Nachschub ist geplant!
Hallo Rene,
danke für die interessanten Berichte. Ich benutze auch die V3 Karte von Garmin. Wenn ich jedoch auf Skitour bin und einen Berggipfel aus den POI`s auswähle, dann auf Los drücke kommt immer die Meldung: Karte nicht routinefähig. Liegt das daran dass die Karte eine Rasterkarte ist? Und warum wird mir dann die Option auf dem Gerät überhaupt angezeigt. Hoffe Du kannst mir weiterhelfen. Schöne Grüße vom Stephan
@Hallo Stephan, Danke für Dein Feedback! Die Rasterkarten sind per se nicht routingfähig. Ich schaue die Tage mal, was mein Garmin zu der zum Routing sagt. Viele Grüße, Rene