Ich muss zugeben, dass ich in den letzten Jahren bei der Wahl meiner Outdoor Bekleidung eher auf die großen und bekannten Marken vertraut habe. Doch zunehmend entdecke ich neue oder mir unbekannte Namen auf dem Markt, die sich zu interessanten Alternativen entwickelt haben oder das Potential hierfür haben.
Einer dieser Hersteller ist Directalpine aus der Tschechischen Republik. Die Tschechen stellen zwar schon seit Ende der 90-er Jahre Outdoor-Bekleidung her, waren mir jedoch bisher eher unbekannt. Mehr als 80% der Modelle von Direktalpine werden in Tschechien gefertigt.
Die Bergfreunde.de haben mir ein Exemplar der Directalpine Summit 2.0 Softshelljacke für diesen Test zur Verfügung gestellt.
Die Summit 2.0 Jacke gehört in die Berge
Die Jacke gehört zur Mountain Top Serie von Directalpine. Und der Name der Jacke ist richtungsweisend, denn die Summit gehört in die Berge. Sie ist als technische Jacke für bewegungsintensive Aktivitäten konzipiert, was nicht zuletzt durch eine recht komplexe Zusammenstellung von verschiedenen Materialien verdeutlicht wird. Bei Directalpine heisst dies Hybrid System und soll die Vorzüge der einzelnen Stoffe an bestimmten Körperstellen zum Einsatz bringen. Ehrlich gesagt bin ich nicht der Textilexperte und die sehr spezifischen Aussagen zu den verwendeten Materialen verwirren mich eher. Ziemlich offensichtlich ist jedoch die folgende Verwendung:
- Softshell Material auf der Vorderseite und den Oberarmen, wo der Wind angreift
- Cordura auf den Schultern, wo die Trageriemen der Rucksäcke reiben
- Stretchmaterial mit Coolmax Beimischung an den Seiten, hinten und am Ärmel innen aufgeraut für mehr Tragekomfort.
Nach dem Auspacken nimmt man die Jacke erst einmal verwundert zur Hand und versucht zu ergründen, wie viele Materialien man denn so finden kann. Und bei dieser Erkundungstour entdeckt man auch die anderen Ausstattungsmerkmale der Summit 2.0.
- Hochwertige YKK Reißverschlüsse
- Leichte – im Kragen verstaubare – Kapuze
- Verlängertes Rückenteil mit Einhand-Schnürzügen
- Verlängerte Armbündchen mit Daumenloch
- Zwei Einschubtaschen mit Netzeinsätzen, die auch als Belüftung dienen können
- Eine Brusttasche
- Zwei Innentaschen auf den Rückseiten der Einschubtaschen
Das ganze summiert sich dann auf ca. 530 Gramm in einer mittleren Größe.
Soweit zur grauen Theorie. Doch wie trägt sich die Jacke nun?
Der Tragekomfort
Zunächst einmal fällt der sehr körperbetonte Schnitt auf. Die Jacke liegt eng an und man merkt recht schnell, dass die flexiblen Materialen genau an den richtigen Stellen verarbeitet wurden. Die Bewegungsfreiheit ist somit – trotz des engen Schnittes – nicht eingeschränkt. Ideal also, um die Summit beim Klettern und Bergsteigen zu tragen. Die heruntergezogene Rückenpartie schützt die Nierengegend sehr effektiv gegen kalten Wind und wird von mir bei dieser Jacke sehr geschätzt. Andere Jacken neigen da schon eher zum Hochrutschen.
Ich habe die Jacke sowohl als äussere Schicht, als auch unter einer Hardshell getragen. Der Kragen mit der eingearbeiteten Kapuze ist dabei nicht zu dick, so dass ein Buff oder ähnliches immer noch um den Hals passt.
Apropos Kapuze. Diese ist aus einem leichten Stretchmaterial und kann über einen Reißverschluss hervorgezaubert werden. Sie passt super unter einen Helm und war bei Schneefall gepaart mit Wind sehr komfortabel zu tragen.
Die verlängerten Armbündchen mit Daumenloch verhindern das Hochrutschen der Ärmel beim Drüberziehen einer Hardshelljacke oder dienen als Kälteschutz der Hände, wenn noch keine „richtigen“ Handschuhe nötig sind. Gerade letzteres ist bei Temperaturen um den Gefrierpunkt sehr bequem.
Ein zusätzliche Lüftung bei schweisstreibenden Aktivitäten ist bei der Summit nicht vorgesehen. Man lässt einfach die Taschen auf und das innenliegende Netzmaterial sorgt für die Belüftung.
Mein Fazit
Bei mir kam die Jacke beim Skitraining in der Halle, im Winterurlaub, beim Winterwandern und auch im Alltag zum Einsatz. Und überall machte sie eine gute Figur. Zugegeben, die Farbgebung ist ein wenig auffällig, bietet jedoch ein wenig Extra Sichtbarkeit in Bergen, wenn man in einer Notsituation eben gesehen werden möchte. Zudem scheint es sich bei meiner Jacke um ein Vorjahrsmodell zu handeln, da mittlerweile andere, gefälligere Farbvarianten verkauft werden und noch das alte Logo von Direktalpine auf der rechten Brust prangt. An der Qualität ist nichts auszusetzen, bei meiner Jacke musste lediglich die Schlaufe zu Aufhängen wieder angenäht werden.
Für ca. 229,95 € bekommt man mit der Summit 2.0 eine robuste Softshelljacke als zuverlässigen Begleiter nicht nur für die Berge dieser Welt.
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