Am vergangenen Wochenende hatte ich die Gelegenheit, meinen Freund Robert ein wenig auf dem Saar-Hunsrück Steig zu begleiten. Und da die beste Ehefrau der Welt mir am Wochenende frei gegeben hat, habe ich den Rucksack gepackt und mich auf den Weg gemacht.

Robert war schon seit ein paar Tagen auf dem Steig unterwegs – allerdings bei deutlich mieserem Wetter. Treffpunkt sollte nach kurzer Absprache Weiskirchen werden, für mich demnach der Startpunkt der Tour.

Zu dieser Jahreszeit wird es für Zelter schon langsam einsam auf den Zeltwiesen der Republik. Der Morgen war kühl, doch der Blick zum Himmel versprach einen schönen Tag. Der Campingplatz in Weiskirchen – der übrigens das ganze Jahr über geöffnet ist – bietet Camperfrühstück für hungrige Wanderer.

Während des Frühstücks zog Nebel auf. Nett anzusehen das Ganze, doch zurück am Zelt zeigten sich viele kleine Wassertropfen auf meinem Daunenschlafsack – den ich eigentlich zum Trocknen ausgebreitet hatte.

Doch nun zum Steig.

Der Saar-Hunsrück-Steig zählt zu den Top Trails of Germany und trägt den Titel „Premium-Wanderweg“. Über 218 Kilometer erstreckt sich der Steig. Er beginnt in Perl an der Mosel, führt nach Trier und endet schließlich in Idar-Oberstein. Doch der Steig lebt, möchte man meinen. Kleine Routenänderungen und eine geplante Verlängerung bis nach Koblenz im nächsten Jahr sorgen dafür, dass man bei der Erwähnung einer Begehung wohl auch immer das Jahr und die begangene Route mit angeben sollte.

Als Alleinstellungsmerkmal gibt der Steig an, dass er zu über 70% auf Naturwegen verläuft. Und dies kann ich nach der eher kleinen Etappe am Wochenende durchaus bestätigen. Es macht wirklich Spass, auf den Pfaden zu wandeln, abwechslungsreich schlängeln sich die Wege durch die Wälder. Ja genau, Wälder, denn zum großen Teil führt der Weg durch lauschige Täler und Wälder. Fernblicke sind selten. Robert lässt sich zum Kommentar hinreißen, man bekäme einen „Waldkoller“ nach sechs Tagen auf dem Steig. Wer sich im Wald wohl fühlt, wird am Saar-Hunsrück-Steig seinen Spaß haben.

Apropos Naturwege – so manches Mal amüsierten wir uns köstlich über die Bemühungen, den Steig eben nicht auf befestigten Wegen verlaufen zu lassen. Das führt dann auch schon mal dazu, dass der Pfad ein paar Meter neben breiteren Wegen verläuft, mal abkürzend und mal ausschweifend.

Wir sind entspannt bis Hermeskeil gelaufen, was in etwa zwei Tagesetappen von je 17 Kilometern entspricht. Das ist nun nicht sonderlich sportlich, dafür haben wir die ein oder andere Möglichkeit der Einkehr genossen.

Die Orientierung auf dem Steig ist denkbar einfach, da eine vorbildliche Beschilderung den Weg weist. Auf der Website kann man sich die Tracks für GPS Geräte herunterladen.

Fazit: Der kurze Vorgeschmack auf den Saar-Hunsrück-Steig macht auf jeden Fall Lust auf mehr. Wobei ich überlege, ob nicht vielleicht mit dem Mountainbike der Spass noch einmal größer wird. Der Steig sieht aus wie ein einziger langer Single Trail…