Bevor ich es vergesse und den Kopf mit tausend anderen Dingen voll habe, möchte ich noch ein paar Dinge mit Euch teilen, die mir beim Gedanken an einen Campingurlaub mit der Familie in Norwegen so einfallen. Gewissermaßen meine mehr oder weniger ernst gemeinten Tipps.

Trolle in Norwegen

Trolle in Norwegen

  1. Du brauchst keine Campingcard! Es gab etliche Empfehlungen, mir eine CampingKey Card für Norwegen zu besorgen. Es würde die Registrierung sooo viel einfacher machen, es würde Rabatte geben und zudem wäre eine Versicherung dabei. Für 12€ Jahresgebühr habe ich mir eine solche Karte über den ADAC besorgt. Und was war? Kein einziger Campingplatz wollte diese Karte sehen! Das Ding wird also sofort wieder gekündigt.
  2. Auch wenn es verlockend ist – die Geld-Karte umsichtig einsetzen. Die Skandinavier lieben das Plastik-Geld. Selbst Softeis kann man problemlos mit der Karte bezahlen. Was auf der einen Seite bequem ist, kann zu Hause für eine Überraschung sorgen. Denn für jede Transaktion kann die Bank Auslandsgebühren verlangen. In unserem Fall 1,50€ pro Einsatz. Da kann der kleine Betrag vor Ort zu Hause noch einmal gehörig teurer werden. Auch wenn es ein wenig Oldschool wirkt – beim nächsten Mal nutze ich wieder mehr Bargeld.
  3. Norwegen ist verdammt groß. Lieber kleinere Runden planen, diese dafür aber intensiver erleben. Roadtrips sind geil, aber im Moment nicht unsere Art zu reisen. Wenn man Basecamps errichtet und dann die Gegend erkundet, legt man eben keine riesigen Entfernungen zurück. Also am besten eher nicht planen, halb Norwegen zu bereisen. Es sei denn, man möchte den ganzen Tag im Auto sitzen.
  4. Fisch ist lecker. Auf dem Fischmarkt in Bergen aber extrem teuer. Ja, wir haben es getan. Wir hatten Appetit auf Fisch und ich hatte den Fischmarkt in Bergen als Ort in Erinnerung, wo man diesen Gelüsten nachgehen kann. Die Preise sind allerdings gesalzen. Und das für Gerichte auf Papptellern, die mit Plastikbesteck auf Bierbänken genossen werden. Wahrscheinlich hätten wir ein Stück abseits für das gleiche Geld deutlich besser gegessen.
  5. Bei Ausflügen an der Küste am Besten checken, ob Kreuzfahrtschiffe im Hafen liegen. Das gilt besonders für die klassischen Highlights einer Norwegenreise. Bei unserem Besuch am Preikestolen lagen gleich drei Kreuzfahrtschiffe im Hafen von Stavanger und das bedeutet, dass eben mal ein paar tausend Menschen mehr auf dem Wanderweg unterwegs sind. In einem anderen Fall hatte die Küche eines Restaurants mal eben den „normalen“ Betrieb eingestellt, weil Horden von Kreuzfahrern eingeritten waren und natürlich jetzt bedient werden mussten. So toll der Anblick von großen Schiffen im Hafen auch ist, der Lemmingtourismus bei Landausflügen nervt einfach nur.
  6. Nach vorhergehenden Urlauben im sonnigen Süden die Familie auf den Norden vorbereiten. Ähm ja, die letzten Urlaube waren eher von Sonne, blauem Himmel und warmen Temperaturen geprägt. Umso härter ist die Landung im typisch norwegischen Sommer mit Regen und Temperaturen unter 20 Grad Celsius. Hier ist dann gutes Erwartungsmanagement gefordert, um Wetter-Koller zu vermeiden.
  7. Wenn Deine Garmin dir unbefestigte Wege zum Laufen vorschlägt, ziehe am besten Trailschuhe an. Dies ist ein ganz spezieller Tipp von mir an alle Lauffreunde, die sich mit der Garmin Fenix 5x vor Ort leiten lassen wollen. Man kann die Vermeidung unbefestigter Wege ausschalten. Und wenn man das tut, können die Wege, die die Uhr vorschlägt überraschend trailig werden. Ich habe es für Euch getestet. Nicht nur ein mal. Und jedes Mal habe ich mir gewünscht, doch lieber die Trailschuhe angezogen zu haben.
  8. Die Durchschnittsgeschwindigkeit beim Fahren auf den Strassen ist deutlich geringer als in Deutschland. Plant mehr Zeit ein! Gut, diesen Tipp bekommt man nun aus jedem Reiseführer. Aber es stimmt! Teilweise besteht auf den Strassen 60km/h Höchstgeschwindigkeit. Auf der anderen Seite muss ich dagegen sagen, dass ich das Auto fahren in Norwegen als sehr entspannend empfunden habe.
  9. Auch wenn es verlockend ist – es gibt Zonen, an denen der Flug mit einer Drohne untersagt ist. Und natürlich ist das schade, gerade bei den Top-Spots. Doch auch Norwegen hat seine Regeln für den Drohnenflug verschärft. Besonders im Großraum Oslo gibt es viele Beschränkungen. Grundsätzlich ist es wohl so, dass man für den ausschliesslich privaten Gebrauch unter Berücksichtigung der lokalen Bestimmungen ohne besondere Erlaubnis fliegen kann. Sobald man die Aufnahmen im Internet veröffentlichen möchte, bedarf es einer Genehmigung, die bezahlt werden muss. Daher wird es auf meinen Kanälen keine Aufnahmen von mir zu sehen geben. Zudem sind an besonderen Punkten Drohnen untersagt. Es hält sich nur niemand dran. Ich muss zugeben – einmal habe ich die Schilder übersehen und bin trotzdem geflogen. Prompt habe ich mir einen Anschiss eingehandelt mit der Androhung, den Vogel das nächste mal vom Himmel zu holen.
  10. In Oslo kann man Bustickets per App kaufen und fährt damit günstiger, als wenn man die Karten beim Fahrer kauft. Seltsames System, aber die Tickets sind an Kiosken oder eben über die App günstiger, als wenn man beim Busfahrer kauft. Die App heisst „Ruter“ und nach Eingabe der Zahlungsdetails kann das Ticket einfach gekauft werden. Einmal sind wir buchstäblich auf den letzten Drücker in den Bus gesprungen und noch im Flug habe ich auf den Kaufen-Button gedrückt.
  11. Norwegisches Softeis ist teuer und sehr sahnig! Dem ältesten Sohn und mir hat es geschmeckt, dem jüngsten und der Gemahlin nicht. Und jetzt weiss ich auch nicht, was ihr mit dem Tipp anfangen sollt.

 

Habt Ihr noch Empfehlungen für einen Norwegen Tipp? Dann immer her damit in die Kommentare.