Ich möchte mich in aller Form entschuldigen. Entschuldigen bei den Menschen, die uns auf der Bloggerwanderung in der hessischen Rhön begegnet sind und jetzt den Eindruck haben müssen, dass die Leute von heute nur noch am Smartphone hängen – auch wenn sie vorgeben, wandernd in der Natur unterwegs zu sein. Und natürlich entschuldigen bei jenen, denen dieses neu entfachte Vorurteil einer durch und durch technisierten Generation in Zukunft wegen uns entgegenschlagen wird. Es tut mir leid…

Aber ich kann nichts dafür. Ich bin ein Outdoor-Blogger! Wir sind Outdoor-Blogger! Und wir hatten einen riesen Spass am Wochenende bei unserer Bloggerwanderung in der schönen Rhön. Und mit wir meine ich Stefanie von Gipfel-Glueck.de, Angelica von WandernBonn, Petra & Martin von JeeperMTJ.com, Jens vom Hiking-Blog.de, Steve von uptothetop.de, Uli von auf-den-berg.de, Ralf von via-ferrata.de und schliesslich mich.

Einiges ist zu unserer Tour schon geschrieben worden. Die Kollegen haben sich ordentlich ins Zeug gelegt und ganz wunderbare Berichte veröffentlicht. Da wir das ganze Wochenende zusammen verbracht haben, würde sich ein Tourbericht meinerseits zwangsläufig ähnlich lesen, wie das bereits geschriebene. Also verschone ich Euch damit. ;-) Wen die Details interessieren, dem seien wärmstens die folgenden Seiten ans Herz gelegt:

Bloggerwanderung in der Rhön – Gipfel-Glueck.de

Bloggerwanderung in der Rhön – WandernBonn

Social hiking in der Rhön: #bloggerwanderung – JeeperMTJ

Bloggerwanderung in der Rhön – uptothetop.de

Bloggerwanderung in der Rhön – von Bürgermeistern, Funklöchern und Saftsäckchen – auf-den-berg.de

Bloggerwanderung in der Rhön – Tourendatenbank.de

Wobei, wenn ich es mir recht überlege – so viele andere Menschen sind uns gar nicht begegnet. Wie auch, bei dem dem Mistwetter. Und so konnten gar nicht allzu viele Leute die fast greifbare Verzweiflung spüren, als das Smartphone wieder einmal sagte:

Funkloch – Picture Copyright by JeeperMTJ.com

Seis drum, auch langsames Internet ist Internet und die vorhandenen Kapazitäten wurden genutzt, um andere virtuell an der Tour teilhaben zu lassen, um Geocaches zu loggen, Fotos zu verbreiten, Tracks zu aufzuzeichnen oder schlicht um beim Regenradar zu sehen, dass die Lage hoffnungslos, aber nicht ernst ist.

Ist Euch etwas aufgefallen? Telefonate kamen so gut wie nicht vor. Meine Mitwanderer nutzen das Smartphone so wie ich. Weniger als Telefon und mehr als mobile Internetmaschine. Hier war ich also richtig.

Apropos Mistwetter. Nicht nur einmal war der Spruch zu hören: „Bei gutem Wetter kann das ja jeder!“. Wie hätte das auch ausgesehen? Outdoor-Blogger, die reichlich zu erzählen haben über Materialien, Membranen, High-Tech Ausrüstung und dergleichen rennen bei bestem Sommerwetter in T-Shirt und Shorts durch die Rhön. Kommt schon, Freunde, der Termin im November war nur folgerichtig.

Bei schönem Wetter kann das ja jeder!

Natürlich wurde gefachsimpelt und sich über Ausrüstung ausgetauscht. Aber noch besser haben mir die Geschichten gefallen, die jeder zu erzählen wusste.

Vor Ort wurde natürlich auch getestet. Etwa wie nass es bei dem Wetter in nicht wasserfesten Schuhen werden kann oder wie tief die Feuchtigkeit in den Rucksack dringen kann, wenn man die Regenhülle vergessen hat. Erkenntnisse, die uns sicherlich weiterbringen.

Was ist mir noch besonders in Erinnerung geblieben? Richtig, die Hütte auf der Milseburg! Genau genommen ist die Milseburg keine Burg, sondern ein Berg und die Hütte befindet sich als Oase der Gemütlichkeit kurz unterhalb des Gipfels der 835 m hohen Milseburg. Dieser Oaseneffekt wurde bei uns noch verstärkt, da das Fulda-Haus – unsere ursprünglich geplante Einkehrstation – bereits Betriebsferien hatte und es draussen in Strippen regnete. Urig ist die Hütte auf alle Fälle. Drinnen bollerte der Holzofen und da es hier anscheinend keinen Strom gibt, sorgten Kerzen für gemütliche Lichtverhältnisse. Die leckere Suppe kommt vom Gaskocher und das kalte Bier aus dem Felsenkeller.

Wo ist das Gipfelkreuz? – Lauf nicht dagegen!

Bleibt noch der Klettersteig „Mauertanz“ direkt an der Enzianhütte. Einmal an der Aussenmauer der Terasse führt die Ferrata entlang. Ordentlich Luft unterm Hintern wird man nicht bekommen, doch bei dem nassen Wetter und mit Wanderschuhen muss man schon ordentlich ins Seil greifen. Es wäre ja auch zu peinlich, in gerade mal knapp zwei Metern Höhe in die Sicherung zu krachen. Ich gebe es zu – das war meine grösste Sorge.

Die Enzianhütte ist aber auch ein Kapitel für sich. Urgemütlich im Gastraum, die Wände und Decken übersät mit allerlei Dingen, die zur Entdeckungstour einladen. Und voll an den Abenden des Wochenendes. Leichter kommt man auch kaum zu einer DAV Hütte. Der Parkplatz befindet sich direkt vorm Haus.

Unser Biwak stand etwas abseits und bot Platz für 8 Personen. Dusche, Toilette, Tisch und Stühle. Und zu wenig Steckdosen für 8 Smartphones. Und bei aller Ausrüstung, die in der Hütte so rumlag, hat sich eine Erkenntnis bei mir wieder durchgesetzt – das liebste war mir ein paar Ohrstöpsel.

#bloggerwanderung 2012

Mir hat diese Tour einen riesen Spaß bereitet und ich bin froh, Euch kennengelernt zu haben. Ein Wochenende unter Gleichgesinnten. Besser gehts nicht. Da ist dann auch das Wetter wurst! Bei einer Wiederholung wäre ich gerne dabei!

Egal wo!