Seit Oktober 2011 fahren wir nun den Amarok durch die Gegend und nach knappen 16.000 gefahrenen Kilometern erlaube ich mir, unsere Eindrücke zu teilen.

Der Amarok als Freizeitkutsche

Allradfähige Reisemobile haben mich schon immer interessiert, doch zwischen einem SUV und einem vollausgestattetem Expeditions-LKW gibt es eine erstaunliche Vielfalt.

Und so geschah es, dass ich eines Tages auf weiterweg.de einen weißen Pickup sah, mit Hardtop, Dachzeit und Boot. Die Besitzer waren auch mit zwei Kindern unterwegs und das nicht nur zum heimischen Baggersee. Es war um mich geschehen. Die Kombination sollte es sein.

Schliesslich ist es ein VW Amarok geworden. Über die technischen Daten will ich mich gar nicht grossartig auslassen. Diese kann man in allen Details hier nachlesen.

Wir haben uns für einen Amarok als Doppelkabine in der Highline Ausstattung entschieden. 2,0l Bi-Turbo-Diesel Motor mit 163 PS, zuschaltbarer Allrad, Untersetzung, Differentialsperre.

Und endlich genug Platz auf der Ladefläche für diverse Freizeitaktivitäten.

Doch fangen wir vorne an.

In der Kabine ist ausreichend Platz für vier Personen und unsere Jungs sitzen auch in den großen Kindersitzen auf langen Reisen bequem. Dem Innenraumdesign des Amarok sieht man an, daß es sich eigentlich um ein Nutzfahrzeug handelt. Im Vergleich zu anderen Pickups geht es hier aber durchaus deutlich mehr PKW-like zu.

Die Ladefläche wird durch das Hardtop RH3 von Roadranger abgedeckt und mit einer Laderaumwanne ausgekleidet. Das Platzangebot ist somit riesig und auch mit nachlässigem Packen habe ich es noch nicht geschafft, diesen Raum auch nur annähernd zu füllen.

Allerdings laassen sich trotz des grosses Platzangebotes längere Gegenstände nicht mehr so einfach transportieren. Da die Heckscheibe der Fahrerkabine nicht versenkbar ist, kann man eben jene längeren Gegenstände nicht mehr „durchschieben“. So kann ich mein kleines Kajak zwar diagonal im Laderaum verstauen, muss unser Kinderkajak aber auf dem Dach befestigen, da es ein paar Zentimeter zu lang ist.

Auf der Ladefläche habe ich Airline-Zurrschienen verklebt, um die Ladung gegen Verrutschen sichern zu können. Da ich keine Enduro-Motorräder transportieren möchte, halte ich das Verkleben für ausreichend.

Wenn ich mich jetzt noch einmal entscheiden müsste, würde ich anstelle der Laderaumwanne eher zum Aufbringen von Nashornhaut oder ähnlichen Beschichtungen tendieren.

Für die Dachträger stehen auf der Fahrerkabine vier Fixpunkte zur Verfügung, wo mit den entsprechenden Füßen von zum Beispiel Thule  Dachträger befestigt werden können. Auf dem Hardtop von Roadranger  ist das allerdings nicht ganz so einfach. Für die Aufnahme von Dachträgern müssten hier  Löcher gebohrt werden. Die Träger müssten entweder permanent auf dem Hardtop bleiben oder man verschließt die Löcher anderweitig. Das ist erst mal keine Option für mich.

Die Fahreigenschaften sind in Ordnung – es ist halt ein großes Auto. Und ja, wir haben die Mädchen-Einpark-Piepser am Heck. Das macht das Einparken wesentlich einfacher.

Wenn man möchte, kann der Amarok recht fix unterwegs sein. Aber wer will das schon. Ich genieße das Cruisen mit dem Wagen. Und ich will nicht verhehlen, dass ich mich mit der Familie bei 120 km/h auf der Autobahn im Amarok wesentlich sicherer fühle. Programmierte Entschleunigung sozusagen.

Man bemerkt einen deutlichen Unterschied zwischen der Highline und der einfachen Baseline. Die Dämmung und Abdichtung der Highline sorgen für ein wesentlich leiseren Innenraum und ein angenehmeres Fahren.

Die Offroad Eigenschaften konnten wir bisher noch nicht wirklich testen. Aber das wird nachgeholt. Die paar Ausflüge abseits der befestigten Wege waren schon vielversprechend, aber nicht aussagekräftig.

Unterm Strich kann ich sagen, dass der Amarok sozusagen der Traumwagen der ganzen Familie ist. Unter der Woche fährt ihn meine Frau, am Wochenende darf ich. ;-) Wir freuen uns auf zukünftige Urlaubsreisen und Erkundungen „off the beaten track“.

Und damit hier nicht nur Süßholz geraspelt wird, kommt hier noch eine Aufzählung der Dinge, die bisher nicht so positiv aufgefallen sind.

  • Halterung des linken Frontscheinwerfers nicht eingerastet. Behoben in VW Werkstatt.
  • Batterie defekt. Austausch durch VW Werkstatt.
  • Schloßbügel der Fahrertür total locker. Konnte festgezogen werden.
  • Schloß der Heckklappe vom Hardtop liess sich nicht per Fernbedienung öffnen.
  • Kombination Radio RCD-310 und iPod Adapter ist sub-optimal in Bezug auf Menüführung.