An dieser Stelle sollen in loser Folge Beiträge erscheinen, die sich mit dem Thema Outdoor mit Kindern beschäftigen. Die Zeit schreitet nun mal voran und der eine oder andere Outdoor Enthusiast wird sich in der Elternrolle wieder finden. Der Nachwuchs bringt natürlich das alte Leben gehörig durcheinander, aber das ist noch lange kein Grund, dem Outdoor-Leben den Rücken zu kehren. Im Gegenteil!

Beginnen wir mit etwas ganz trivialem – dem Zelten. Ich habe noch kein Kind gesehen, dass das Zelten nicht gemocht hat. Meistens sind es doch eher die Eltern, die entweder kein Interesse haben oder sich zu viele Gedanken machen und den Nachwuchs für zu klein, zu empfindlich, zu unruhig oder generell für zu zart halten.

Alles Quatsch!

Zum einen möchte ich gar nicht, dass jeder jetzt zum Camper wird. Dann würde es ja auf den Campingplätzen noch voller werden.

Zum anderen bin ich der Meinung, dass die Bedenken der Eltern in den allermeisten Fällen unbegründet sind. Die Zwerge sind viel robuster als man gemeinhin denkt und vor allem viel komplikationsloser.

Wir haben es selbst erlebt. Sechs Wochen Texas, davon zwei Wochen im Camper bis runter an den Golf von Mexico – mit unserem Sohn, der gerade mal 11 Monate alt war und noch nicht wirklich selbstständig laufen konnte. Was haben wir uns für Gedanken gemacht! Klappt das mit dem Essen, wie ist das mit dem Schlafen, wie verträgt er die Temperaturen und so weiter und so weiter.

Das Fazit nach der Zeit in Texas? Völlig komplikationslos! Eine der größeren Herausforderungen war es, den Kurzen nach sechs Wochen barfuß wieder an Socken zu gewöhnen.

Doch ich schweife ab.

Zelten ist nicht kompliziert und kann schnell ausprobiert werden. Am besten leiht man sich die benötigte Ausrüstung irgendwo zusammen und zeltet das erste Mal auf einem Platz in der Nähe oder – wenn verfügbar – im Garten. Mittlerweile gibt es aber auch genügend Quellen für eine preiswerte Grundausstattung. Auch die einschlägigen Discounter haben regelmäßig Campingartikel im Angebot. Für ein paar Tage im Sommer ist dies als Startpaket sicherlich ausreichend.

Woran ich hingegen nicht sparen würde, sind Schlafsäcke und Isomatten. Nichts ist ärgerlicher als frierende Kinder (und Eltern), denn die Begeisterung lässt nach durchzitterten Nächten deutlich nach. Zudem ist man mit wärmeren Schlafsäcken auch vor wettertechnischen Überraschungen gefeit. Wir haben mal im Allgäu den kältesten August seit über 100 Jahren erlebt, mit Temperaturen um die 5 Grad Celsius in der Nacht. Im Gründe waren wir die einzigen Zelter auf dem Campingplatz. Und die Kinder – gerade ein und drei Jahre alt – hat das alles herzlich wenig gestört.

Der eine ist abends komplett im Schlafsack verschwunden und ward bis zum Morgen nicht mehr gesehen und den anderen habe ich in der Nacht das eine oder andere Mal wieder zurück in den Schlafsack gestopft, da er sich herausgewunden hat.

Den ganzen Tag draußen, unter freiem Himmel essen und erst mit der Dunkelheit in den Schlafsack kriechen ist ein großes Abenteuer für die Kinder. Die Einstiegshürden sind bei gutem Wetter eher gering. Bei längeren Campingausflügen oder bei ungünstigeren Wetterbedingungen sollten ein besseres Zelt und gute Schlafsäcke nebst Isomatten angeschafft werden.

Also, wer schon immer mit dem Gedanken gespielt hat, dieses Camping mal zu probieren, aber wegen der Kinder nicht nicht in die Tat umgesetzt hat: raus mit Euch!

( Ok, ok, vielleicht wartet Ihr besser bis zum Sommer. Aber ein Zelt oder Schlafsäcke kann man ja schon auf die Wunschliste für den Weihnachtsmann setzen.)