War das nicht ein herrliches Wetter in der vergangenen Woche? Literweise Regen fiel auf die bereits durchnässte Erde, so dass man den Pegeln förmlich beim Ansteigen zuschauen konnte. Konsequenterweise wurde ein SMS Rundruf mit einer Paddelanfrage fürs Wochenende herumgeschickt. Nun, die Antworten waren so vielschichtig wie das Leben mit dem Resultat, dass der Anselm am Sonntag morgen auf der Matte stand. Wir entschieden uns für eine Fahrt auf der hohen Rur.

Der Pegel in Dedenborn zeigte 70cm an, was einen ordentlichen Wasserstand darstellt. Beim Packen der? Ausrüstung bekam Anseln kurz mal grosse Augen, als ich das komplette Bergematerial in die Tasche legte. Die Rur ist nun mal bekannt dafür, dass am Wochenende grössere Gruppen dort paddeln und der eine oder andere dort auch mal „schwimmen“ geht. Dies waren auch meine Worte zu Anselm – um so mehr wunderten wir uns, dass der Parkplatz am Einstieg recht lehr war. Gut, wir waren so gegen 11:00 Uhr dort und das konnte zweierlei? bedeuten? – die waren alle schon durch oder haben sich wegen dem Schietwetter nicht rausgetraut. So gab es wenigstens kein Gedränge auf dem Bach.

Also los. Die Rur zeigte sich von Anfang an gewohnt spritzig und sportlich. In zügiger Fahrt ging es Monschau entgegen und bald wartete das erste Highlight auf uns – der Knochenbrecher. Ich bin die Rur ja nun schon einige Male gefahren, aber abgehoben habe ich dort bisher noch nie. Ein Stein in der Rutsche diente als? Schanze und sorgte für eine kurze Flugeinlage. Nicht schlecht! Das Brauereiwehr wurde kurz besichtigt und anschliessend rechts gefahren. Die Fahrt durch Monschau ist immer wieder schön und wir haben ein wenig über eine Immobilie direkt am Bach philosophiert. Dann kam das nächste Highlight – der Favoritentöter. Mit ordentlich Schwung wurden wir durch die unten stehenden Wellen geschoben. Das? Grinsen auf den Gesichtern wurde breiter. Das rückläufige Wehr dahinter haben wir noch mal besichtigt und dann links befahren. Das waren also die knackigen Stellen – dachten wir. Anselm fuhr nun vor und sah sich plötzlich direkt vor einem riesen Loch, während ich ihn? in selbigem Verschwinden sah. Mit ein paar kräftigen Paddelschlägen war Anselm durch und ich dachte noch: „Jetzt? gibts eine kräftige Spülung“. Ich war mit meinem Seven-0 unterwegs, der mit Bergematerial und Pelibox recht hecklastig war. Doch oh? Wunder – auch ich wurde nicht gefressen und war nach ein paar Paddelschlägen durch. Recht gemütlich ging es dann auf den Parkplatz zu, wo Anselm verkündete, von nun an einen neuen Lieblingsbach zu haben.

Später am Abend habe ich dann bein den Soulboatern gelesen, dass die Massen, die ich eigentlich erwartet hatte, nach uns auf dem Bach waren. Mit allem was dazugehört – Schwimmern, Bergeaktionen und etwas überforderten Paddlern, die die Rur? wohl überschätzt haben.

Alles in allem war es ein wunderschöner Paddeltag…?