Seit Erscheinen Ankündigung des WiFi BacPac und der WiFi Remote steht dieses Zubehör für die GoPro Helmkamera bei mir auf der „Haben-wollen“-Liste. Vor kurzem habe ich mir dann folgerichtig das Set bestehend aus dem WiFi BacPac und der Fernbedienung zugelegt. Hier ist ein Bericht über den ersten Eindruck des Systems.

Mit der Produkteinführung des WiFi Packs hat sich GoPro nicht wirklich ein Denkmal gesetzt. Angekündigte Release Daten wurden nicht eingehalten, dann liess die App für Tablets und Smartphones auf sich warten und noch immer ist der volle Funktionsumfang, der einmal versprochen war, nicht verfügbar. Seit dem Sommer 2012 ist das Zubehör nun auch in Deutschland auf dem Markt und wer nun denkt, dass mögliche anfängliche Probleme mittlerweile behoben sein dürften, wird enttäuscht werden. Doch der Reihe nach…

Bei mir soll das WiFi BacPac und die Remote mit einer GoPro Hero 2 verwendet werden. Hier sollte der volle Funktionsumfang darstellbar sein. Im Gegensatz zur älteren Hero, wo lediglich die Fernsteuerfunktion unterstützt wird.

GoPro WiFi BacPac + Remote

Das Combo Kit besteht aus folgenden Bestandteilen:

  • WiFi BacPac
  • WiFi Remote
  • BacPac USB Ladekabel
  • Remote USB Ladekabel
  • Klettarmband für die Remote
  • Schlüsselhalter für die Remote
  • zwei Rückwände für das GoPro Gehäuse (wasserdicht & nicht wasserdicht).

Das ganze ist GoPro typisch stylish verpackt. Doch die Ernüchterung folgt auf dem Fuße. Wer jetzt Plug&Play erwartet und direkt loslegen möchte, wird feststellen, dass zunächst nichts funktioniert. Denn erst einmal sind Firmware Upgrades nötig. Und das nicht nur in der Hero 2 sondern auch im WiFi BacPac UND in der Remote. Wohlgemerkt, beide habe ich erst kurz zuvor aus dem Laden geholt. Dafür wird Programm GoPro CineForm von der Webseite geladen und installiert. Nach einigem Gebastel erkennt die Software die per USB angeschlossenen Komponenten und bietet die entsprechenden Updates an. Und siehe da – schon spielen die Komponenten miteinander und reagieren, wie man es erwarten würde.

Hier zur Übersicht die aktuellen Software Stände:

  • GoPro Hero 2: 8.12.198
  • WiFi BacPac: 3.4.0
  • WiFi Remote: 2.1.7

Das BacPac und die Remote zur bereits gepairt, so dass hier keine weiteren Konfigurationsschritte nötig sind. Das WiFi BacPac wird auf die Rückseite der Hero gesteckt und eingeschaltet. Danach kann man die Remote einschalten. Haben sich beide Partner gefunden, wird auch die Kamera aktiviert. Solange das WiFi BacPac eingeschaltet ist, kann somit per Fernbedienung die Kamera ein- bzw ausgeschaltet werden. Hierfür benötigt das BacPac natürlich einen eigenen Akku. Sollte dieser einmal leer sein, bedient sich das BacPac aus dem Akku der Kamera. Man fortan also nicht nur den Akku der Kamera laden, sondern auch die Akkus des BacPacs und der Remote.

Die Bedienung des Systems ist denkbar einfach. Das kleine Display der Hero 2 wird auf das Display der Remote gespiegelt und man hat somit die Funktionen im Blick. Man kann die Modi durchschalten und natürlich die Aufnahmen starten und stoppen.

Interessant ist natürlich, wie weit sich die Remote von der Kamera entfernen kann. Ca. 90 Meter werden offiziell angegeben. Ein kurzer Test auf gerade Strecke mit Sichtverbindung hat bei uns ca. 100 Meter ergeben. Doch Vorsicht, wenn die Reichweite bei laufender Aufnahme überschritten wird, stürzt bei mir die Kamera Software ab. Die Zeit stoppt, die rote LED leuchtet dauerhaft und nur das Ziehen des Akkus hilft der Kamera aus diesem Zustand. Diese Situation habe ich mehrfach nachgestellt. Für die meisten Anwendungsfälle mag dies unerheblich sein, da sich Kamera und Remote in unmittelbarer Nähe befinden. Aber in unserem Fall trugen die Kinder die Kamera auf dem Skihelm und ich hatte die Remote am Arm. Da heisst es also „Dranbleiben!“.

Der mitgelieferte Schlüsselring wird mittels Adapter im Ladeschacht verankert. Da sieht nach eine cleveren Lösung aus, ob ich ihr traue, weiss ich aber noch nicht so recht.

Kommen wir zur App – die sich auch etwas schwer getan hat, das Licht der Welt zu erblicken. Doch nun kann man seine GoPro Hero (wenn unterstützt) auch per Tablet oder Smartphone bedienen. Hierfür wird der WLAN Hotspot des WiFi BacPacs genutzt. Zunächst muss das BacPac aktiviert und in den Modus „Phone & Tablet“ gebracht werden. Das Tablet wird dann mit dem WLAN verbunden. Wenn nun die GoPro App gestartet wird, verbindet sie sich automatisch mit der Kamera.

GoPro App auf dem iPad

In der App kann man nun per Vorschaubild die Ausrichtung der Kamera überprüfen. Für mehr ist dieses Feature allerdings auch nicht zu gebrauchen, denn Verzögerungen von bis zu fünf Sekunden sind alles andere als Real Time. Da hilft auch eine kleinere Auflösung nicht weiter.

Ansonsten kann man die Kamera natürlich fernbedienen – Aufnahmen starten und stoppen und die Einstellungen ändern. In Verbindung mit einem Smartphone stellt die App sicherlich eine Alternative zur Remote dar.

Was wohl immer noch fehlt, ist die Möglichkeit, die Aufnahmen nicht nur aufs Tablet zu streamen, sondern gleich ins Netz. Doch diese Funktion soll erst später verfügbar sein. Datum unbekannt.

Fazit:   Das WiFi BacBac und die Remote sind sicherlich sinnvolle Ergänzungen zur GoPro Hero. Als Fernbedienung für ca. 115€ allerdings recht teure Ergänzungen. Aber in Hinblick auf die Preise des Zubehörs ist man als GoPro Kunde ja Kummer gewöhnt. Für mich als Outdoor-Sportler bietet die wasserdichte Remote dennoch die Möglichkeit, die GoPro noch flexibler einzusetzen. Die App ist da wohl nur ein nettes Gimmick.

Bleibt zu hoffen, dass der Funktionsumfang durch Weiterentwicklung der SW noch steigt und das Bugs, wie der Kameraabsturz bald behoben werden.