Seit einigen Jahren gibt es die schöne Tradition, dass sich ein paar Familien zum Anfang des Sommers zum gemeinsamen Paddeln, Zelten, Klönen und Grillen treffen. Bei der Auswahl des Zieles haben wir in der Vergangenheit durchaus Flexibilität bewiesen und so verschlug es uns in diesem Jahr an die Eder im schönen Hessen. Dieses Mal bestand unsere Gruppe aus 19 Erwachsenen und 17 Kindern.

Mit Kind und Kegel auf der Eder

Die Eder entspringt im Rothaargebirge und mündet nach knapp 180 Kilometern in die Fulda. Wir haben uns für die Befahrung des Unterlaufes entschieden und konnten somit einen zum teil noch sehr ursprünglichen Fluss kennen lernen.

Der Fluss weist eine flotte Strömung auf, die ein kurzweiliges Paddelvergnügen verspricht. Das Wasser ist zudem sehr sauber. Da sind wir als NRW’ler ja auch ganz anderes gewohnt. Die Wassertemperatur ist recht frisch, so dass für den Wasser-affinen Nachwuchs ein Neopren durchaus angebracht ist.

Abkühlung gefällig?

Unser Basislager schlugen wir auf dem Campingplatz Ederblick bei Bad Wildungen auf. Die Reiseleitung fragte vorher noch, ob wir teuer & komfortabel oder günstig & einfach zelten wollten. Die Entscheidung fiel einstimmig zugunsten von „günstig & einfach“. Eines vorneweg – der Zeltplatz war ok, besonders für den Preis. Wir würden auch wieder hinfahren. Allerdings sollte man wissen, dass der Platz seine besten Zeiten wohl hinter sich hat. Die Ausstattung der sanitären Einrichtungen stammt noch aus Zeiten der Eröffnung des Platzes, Klopapier ist mitzubringen und Strom wird per kWh abgerechnet. Aber wie gesagt, der Platz ist sauber, keine Frage – nur halt ein wenig aus der Mode. Und er erlaubt das Grillen und man kann auf einer kleinen Wiese am Ufer Lagerfeuer machen.

Stockbrot am Lagerfeuer

Als Basislager für einen zweitägigen Paddelausflug ist der Platz perfekt geeignet. Am ersten Tag wurde bis zum Campingplatz gepaddelt und am zweiten Tag von dort gestartet.

Die erste Etappe startete bei Waldeck an den Koordinaten N 51° 9.876 E 9° 5.190 und endete nach ca. 12 Kilometern bei besagtem Campingplatz. Diese Etappe weist einige recht witzige Stromzüge auf, die das Wasser schon mal ein wenig spritzen lassen können. Die Highlight sind jedoch zwei Sohlgleiten, die durchaus befahren werden können. Man kann aber auch vorher bequem anlanden, sich die Stellen anschauen und im Zweifel an den Sohlgleiten vorbeitragen. Oder aber man befährt die Stellen und schleppt das Boot wieder hoch, weil die Zwerge gerne noch einmal fahren wollen. Meine Jungs und ich haben es so auf insgesamt drei Befahrungen gebracht und es wären sicherlich noch mehr geworden, wenn es nach ihnen gegangen wäre.

Spass in der Sohlgleite

Die zweite Etappe ging vom Campingplatz bis nach N 51° 6.928 E 9° 23.406, wo wir an einer Brücke an einem Sportplatz nach ca. 14 Kilometern ausstiegen. Dieser Abschnitt wartet nicht so sehr mit spritzigen Aktionen auf, sondern besticht durch die urtümliche Landschaft, durch die man teilweise paddelt.

Der Paddelnachwuchs (in der Mitte) ;-)

Unsere Boote haben wir bei Eder- Fulda- Tour Kanuverleih geliehen. Dort kann man sich auch nach Preisen erkundigen. Da die Eder durch einen Nationalpark fliesst, ist die Anzahl der Verleihboote pro Tag wohl beschränkt – habe ich gehört.

Mir hat die Eder auf jeden Fall sehr gut gefallen und ich hoffe, ich kann dort noch das eine oder andere Mal ein Paddelblatt durchs Wasser ziehen.