Die lieben Kollegen haben mal wieder an mir und meinem Geisteszustand gezweifelt. „Du bist in Verkleidung durch den Schlamm gerannt? Knappe 12 Kilometer? Und hast auch noch Geld dafür bezahlt?“

Mit einem immer noch breitem Grinsen im Gesicht lautet die Antwort: „Ja, ja und ja!“ Und ich hatte sogar einen riesigen Spaß dabei.

Geschafft! - I survived Toughrun 2013

Geschafft! – I survived Toughrun 2013

Für mich war es nunmehr der zweite Toughrun im schönen Saarland. Und es wird bestimmt nicht der letzte gewesen sein. Dietmar wurde leider kurz vor dem Lauf krank und musste passen. Dafür boten die Gattin und der jüngste Sohn an, seelischen und moralischen Beistand zu leisten.

In diesem Jahr haben wir bei der Anmeldung wohl ein wenig Glück gehabt, denn kurz nachdem wir unsere Bestätigung per Mail erhielten, wurde die Anmeldephase beendet. Merke: Nächstes Jahr rechtzeitig anmelden. Die Starterliste ist begrenzt, was der gesamten Veranstaltung gut tut und ihr einen eher familiären Charakter verleiht. Liebes Orga-Team – ich hoffe, Ihr bleibt bei diesem Ansatz.

Neu war in diesem Jahr die Zusendung der Startunterlagen. Ein erster Blick auf die Startnummer liess hoffen, dass diese sich nicht gleich im ersten Schlammbad auflösen würde wie im vergangenen Jahr. Der Startnummer lag auch eine „Hundemarke“ bei, die die Teilnehmer bei der Pastaparty als solche ausweisen sollte.

Die Laufstrecke entsprach in diesem Jahr so ziemlich genau der Strecke vom letzten Jahr, was bedeutet, dass in etwa 12 Kilometer in drei Runden zurückgelegt wurden. Die bei der letzten Siegerehrung versprochenen zusätzlichen Schikanen wurden tatsächlich eingebaut und versprachen zusätzlichen Spass.

Gegen halb elf kamen wir auf dem Gelände an, wo schon recht viele bunt verkleidete Läufer zu sehen waren. Wir hatten uns auch in diesem Jahr wieder für das bereits bewährte Neandertaler Kostüm entschieden. Und passend dazu bin ich wieder mit dem FiveFingers gelaufen. Neu war in diesem Jahr die Zeitnahme, die durch das niederländische Unternehmen mylaps.com ermöglicht wurde.

Doch genug des Vorgeplänkels. Gegen 11:00 Uhr erfolgte der Startschuss und die bunte Schar setzte sich in Bewegung. Wie üblich bei solchen Läufen, blieb das Feld am Anfang recht eng zusammen, was natürlich zu eignem Stau an den Hindernissen führte. Dies löste sich aber spätestens in der zweiten Runde zum grössten Teil auf.

Ab in de Batsch!

Ab in de Batsch!

Die erste Schikane war eine Rutsche, die einen kleinen Hang hinunterführte. Diesmal war wohl genügend Wasser vorhanden, um die Rutsche über alle drei Runden schön geschmeidig zu halten. Nach einem kleinen Schlenker in den Wald wartete „die Batsch“ auf die Läufer – das große Schlammloch. Man sieht nicht, wo man hintritt. Man selbst kann lediglich bis zu den Knien im Schlamm stecken, währen dein Nachbar bis zur Hüfte versinkt. Oder umgekehrt. Und ob die Schuhe wieder zum Vorschein kommen, weiss man auch nicht so genau. Ich bin jedenfalls in der dritten Runde dermassen abgetaucht, dass mir der Schlamm aus dem Bart tropfte.

Nach der Batsch ging es durch Wald und Wiese zum nächsten Hindernis – dem Kriechtunnel. Ich hatte den Eindruck, dieser war noch dunkler und flacher, als im letzten Jahr. Aber wesentlich trockener.

Dann kam das Battlefield – eine kurze Hangelstrecke, gefolgt von einem Container mit seltsamen Schleim und einer abschliessenden Kriechstrecke. Dieses Battlefield war neu und kann von mir aus gerne im nächsten Jahr wieder aufgebaut werden.

Kurz vor dem Ziel wollten noch der Strohberg und ein paar Mauerreste überwunden werden. Die Mauerreste sind Überbleibsel aus der früheren Nutzung des Geländes und die Veranstalter haben wohl gedacht „Warum vorbeilaufen, wenn drüberweg auch geht?“

Zwischendurch hat man immer mal die Gelegenheit, ein paar Worte zu wechseln. Zum Beispiel, wenn Borats Erben vor einem laufen und man denkt, das hält man keine ganze Runde aus. (Schaut Euch die Bilder auf der Toughrun Seite an und Ihr wisst, was ich meine.)

Die Vorwäsche

Die Vorwäsche

Nach drei Runden ist der Spaß auch schon vorbei und man hat zwei Optionen: Den Schlamm trocknen lassen oder abduschen. Da uns noch eine längere Autofahrt bevorstand, entschied ich mich für letzteres. Die Vorwäsche erfolgte per Hochdruckreiniger und die Feinwäsche im Duschcontainer. Hier sorgte diesmal eher zu heisses als zu kaltes Wasser für den einen oder anderen Jodler.

Die Siegerehrung wurde dem Spaßcharakter der Veranstaltung mehr als gerecht und die Pokale an würdige Teilnehmer vergeben. Meine Favoriten sind ja immer noch Borats Erben, auch wenn ich nicht direkt hinter ihnen in den Kriechtunnel wollte.

Liebes Orga-Team – weiter so. Ich bin nächstes Jahr gerne wieder Euer Gast. Und eines Tages müsst Ihr mir noch erklären, wie Ihr das mit dem Wetter immer so hinbekommt.

Hier sind noch ein paar Links zum Stöbern (via Toughrun.de):

  • Bilder vom Start/Ziel
  • Vorher Bilder
  • Nachher Bilder